Die Versorgungsform agneszwei wurde in Zusammenarbeit der KVBB, der AOK Nordost und der BARMER GEK entwickelt. Das Programm implementiert eine neue Schnittstelle zwischen Arzt und Patient in Form einer medizinischen Fachkraft zur individuellen Patientenbetreuung. Diese Betreuung setzt ein individuelles Fallmanagement um und erfolgt interdisziplinär und intersektoral. Die Fachkräfte sollen die Ärzte unterstützen, die medizinische Versorgung und Betreuung verbessern und mögliche Einsparpotentiale identifizieren und realisieren. Das mögliche Anstellungsverhältnis umfasst Arztpraxen bzw. Gemeinschaftspraxen, medizinische Versorgungszentren (MVZ) oder Ärztehäuser, Ärztenetze, sektorübergreifende Eigeneinrichtungen der KVBB und ärztlich geleitete, nicht kommerzielle Managementgesellschaften. Aufgabenfelder umfassen delegationsfähige Leistungen (z.B. das Durchführen von Hausbesuchen, Blutzuckermessungen, Wundkontrolle) und Fall- und Schnittstellenmanagement. Damit ist die Kommunikation zwischen behandelnden und nachbehandelnden Ärzten und um das gesamte Behandlungsgeschehen gemeint. Der beschriebene Tätigkeitsbereich verlangt unterschiedliche Qualifikationen, welche sich je nach Region unterscheiden können. Als Grundqualifikation gilt eine Ausbildung als examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger, ein Fachwirt in der ambulanten medizinischen Versorgung oder eine Anstellung als medizinische Fachangestellte mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung. Zusätzlich hierzu wird eine Ausbildung im Fallmanagement vorausgesetzt.
Im Rahmen dieses Projektes soll die Arbeit der agneszwei Fachkräfte mittels Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützt werden. Für diesen Zweck wird eine Anwendung für die Android Plattform umgesetzt: Die agneszwei App. Die agneszwei App dient in erster Linie der Unterstützung der Fachkräfte in Ihrer alltäglichen Arbeit am Patienten. Um das zu gewährleisten, wurde bereits im Vorfeld der Entwicklung eine Hospitation durchgeführt, welche einen tieferen Einblick in die genauen Arbeitsabläufe gewährt hat. So konnte als wichtigste Anforderung, die einfache und schnelle Bedienbarkeit der Anwendung, aufgrund der zeitkritischen Arbeitssituation, identifiziert werden. Gleichzeitig wurden verschiedene Daten zum Dokumentationsprozess der Patientenbesuche und zum allgemeinen Arbeitsablauf aufgenommen.
Das Projekt teilte sich in mehrere Entwicklungsetappen ein und wurde mittels eines iterativen, nutzerzentrierten Ansatzes von Interaktionsdesignern begleitet. Wichtige Meilensteine des Projektes waren:
- Workshops mit den AOKs
- Interviews mit Arbeitgebern
- Interviews mit agneszwei Fachkräften
- Hospitationen bei agneszwei Fachkräften
- Benutzertest mit Fallmanagerinnen
- Freigabe durch den LDA Brandenburg
- Feldtest mit 6 agneszwei Fachkräften
Für weitere Informationen über die Eltern der neuen Versorgungsform bietet sich folgendes Video an:
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